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Digitale Spiele – Tipps für Eltern

Im Coding Club setzen wir analoge und digitale Spiele, Methoden des spielerischen, projektbasierten Lernens und Motivation mittels Gamification ein. Gleichzeitig sind einige Kinder zuhause insbesondere über die Zeit des Lockdowns relativ eigenständig im Umgang mit digitalen Spiel- und Arbeitsgeräten geworden. Sie verfügen über eigene Geräte zu Hause und Diskussionen wie und wie lange die Geräte genutzt werden können, sind an der Tagesordnung.

Für viele Kinder ist es eine disziplinarische Herausforderung, die Freiheit und Möglichkeiten, die einem ein Computer mit Internet bietet, produktiv für ein begleitetes, aber zunehmend selbstständiges Lernen einzusetzen. Ein Computer in der Hand eines versierten Kindes hat einen hohen Anreiz, sich mit etwas anderem zu beschäftigen, als durch die Lehrkraft oder die Eltern vorgegeben. Einige Kinder sind dabei sehr kreativ und setzen damit freilich ein Exempel für die Mitschüler*innen, wenn ein Missbrauch unbeantwortet bleibt. Im Prinzip ist ein ablenkendes Computerspiel jederzeit nur ein Klick entfernt. Gleichzeitig werden für die Heranwachsenden der Freundeskreis immer wichtiger, und damit auch die Computerspiele, die in den Peer Groups gerade “In” sind. Wenn dann der Spieltrieb stark ausgeprägt ist, und die Motivation zum Arbeiten dagegen gering, kann es zu Konflikten kommen.

Wie begegnen wir diesem Streben und wie können wir dies für die Lernziele sinnvoll einsetzen? Welche Möglichkeiten gibt es für ein ausgewogenes Zusammenspiel von Regeln und (schöpferischen) Freiheiten? Wie können wir die individuellen Lerntypen besser berücksichtigen? Welche Vereinbarungen hinsichtlich der Mediennutzung, übergreifend vom Coding Club bis zur Bildschimzeit zuhause können wir treffen?

Für viele Kinder und Jugendliche waren digitale Spiele schon vor Corona ein fester Bestandteil ihrer Freizeit. Die Pandemie mit den damit einhergehenden Schulschließungen hat unter anderem dazu geführt, dass junge Menschen noch mehr Zeit mit dem täglichen Online-Spielen verbringen.

Derzeit gibt es eine fast unendliche Auswahl an digitalen Spielen verschiedener Genres auf dem Markt, die täglich wächst. Neben den oft thematisch passenden Shootern gibt es auch Jump ‘n’ Run-Spiele, Sportspiele, Strategiespiele und vieles mehr. Als Elternteil kann man da leicht den Überblick verlieren. Aber welche Spiele sind für Kinder und Jugendliche geeignet und welche Risiken können in einigen von ihnen versteckt sein? Spielen Mädchen und Jungen eigentlich die gleichen Spiele und sind sie auch besorgt über die möglichen Rollenbilder, die in manchen Spielen vermittelt werden?

https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/JIMplus_2020/JIMplus_2020_Corona.pdf (retrieved 07.10.2021)

Viele Eltern finden es oft schwierig, die Faszination ihrer Kinder zu verstehen und wünschen sich Unterstützung. Wir zeigen dir, worauf du achten musst:

Tipps für den Familienalltag:

Zeige Interesse: Hat dein Kind eine ganze Burg in Minecraft gebaut oder ein Level in Rekordzeit geschafft? Sprich mit ihnen darüber, frag sie danach, freu dich oder ärgere dich mit ihnen. Es ist wichtig, dass du das Hobby ernst nimmst – so gewinnt dein Kind Vertrauen und wird stark und selbstbewusst.
Spiel mit: Auch wenn es anfangs schwerfällt, spätestens nach einer Runde Mario Kart oder dem ersten Hausbauprojekt in Minecraft wirst du wahrscheinlich etwas besser verstehen können, warum es manchmal nicht so einfach ist, sich an die Bildschirmzeit zu halten – und vielleicht hat es ja auch ein bisschen Spaß gemacht! Dein Kind wird sich daran erinnern – und von nun an öfter mit dir reden. Auch wenn es Probleme gibt.

Du kannst nicht Fahrrad fahren, ohne vorher über Verkehrsregeln zu sprechen? Wahrscheinlich nicht! Warum also ohne Regeln ins Internet gehen? Das Gleiche gilt für digitale Spiele: Welche Spiele? Für wie lange? Wer zahlt? Mit wem spielst du? Je mehr du im Vorfeld mit deinem Kind sprichst, desto besser ist es vorbereitet.

Was tun im Falle von Stalking und Belästigung?

Cybergrooming, also die Anbahnung von sexueller Gewalt gegen Minderjährige im Internet, macht auch vor digitalen Spielen nicht halt: Um in das Spiel einzutauchen, wird oft ein virtuelles Ich, ein sogenannter Avatar, erstellt. Persönliche Merkmale wie Alter, Geschlecht, Hautfarbe usw. bleiben dann hinter diesem Avatar zurück. Was auf der einen Seite zum Experimentieren mit der eigenen Persönlichkeit anregt, kann auch nach hinten losgehen, wenn sich deutlich ältere Spieler/innen als junge Menschen ausgeben und Kontakt aufnehmen wollen. Sei deshalb wachsam und sprich mit deinem Kind über die Risiken. Erkläre ihm, dass nicht alle Leute im Netz gute Absichten haben und ermutige es, zu dir zu kommen, wenn es Probleme hat. In einigen Spielen kannst du festlegen, mit wem dein Kind Kontakt aufnehmen darf und mit wem nicht. Weitere Informationen und Hilfe findest du hier:
https://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/cyber-grooming/standard-titel/

Hass im Netz

Viele Online-Spiele bieten die Möglichkeit, sich auszutauschen und zu chatten. Tools wie Discord, Teamspeak oder Skype werden oft genutzt, um Absprachen im Spiel zu treffen, sich gegenseitig anzufeuern oder über den stressigen Schulalltag zu plaudern. Der Umgangston ist nicht immer freundlich: Beleidigungen und Hasskommentare sind in manchen Gaming-Communities an der Tagesordnung. Weibliche Gamer sind oft besonders betroffen, aber auch Menschen, die ihre Religion, Herkunft oder sexuelle Identität preisgeben.Politische Aktivisten nutzen digitale Spiele auch, um sie für ihre Zwecke zu missbrauchen.

Gefahren des Online-Spielens

Die Initiative SCHAU HIN! hat auf ihrer Website weitere Tipps für sicheres Online-Spielen zusammengestellt. https://www.schau-hin.info/grundlagen/onlinespiele-worauf-muss-ich-achten

Was sind die Merkmale von gender-gerechten Computerspielen?

Heldenfiguren in Computerspielen sind nicht nur weiblich oder männlich, sondern gehen oft Hand in Hand mit bestimmten klischeehaften Rollenbildern, die Mädchen oder Jungen zugewiesen werden. Solche Spiele können die Entwicklung von Kindern in Bezug auf Chancengleichheit einschränken. Geschlechtergerechte Spiele hingegen können Impulse für eine chancengleiche Entwicklung von Kindern geben. Lies hier mehr: https://www.gutes-aufwachsen-mit-medien.de/informieren/article.cfm/key.3340/aus.2

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